Historie


 

            Was ist Kendo?

 

Die Anziehungskraft, die Kendo auf uns ausübt, ist auch darauf zurückzuführen, dass es unabhängig von Körpergröße und – kraft von Jung und Alt mit gleichen Erfolgsaussichten betrieben werden kann. Was zählt, ist die innere Haltung und gute Technik.           
In Japan sieht man sehr viele alte und oft schon gebrechliche Meister, die allein mit ihrer großartigen Technik und der in langen Trainingsjahren erworbenen Fähigkeit die Absichten des Gegners zu durchschauen, selbst junge, kräftige Kendoka mühelos schlagen. Ken-Do könnte man mit „Der Weg des Schwertes“ übersetzen.

 

Ernsthaft betrieben ist Kendo ein Weg, sich zu verbessern. Sowohl den Körper als auch den Geist. Unter körperlichen Gesichtspunkten bietet das Training eine Entwicklung des gesamten Körpers – kein Teil wird einseitig beansprucht. Die allgemeinen Bewegungen werden gewandter und der Gang verbessert. Ein anderer positiver Aspekt ist die bessere Beobachtungsgabe.      
Konzentrationsfähigkeit und geistige Wachheit werden deutlich verbessert. Unerlässlich sind Mut und Entschlossenheit, Ausdauer und der Wille, Schwierigkeiten nicht aus dem Weg zu gehen. Dies alles wird durch das oft hart erscheinende Training gefordert und gefördert.           
Höflichkeit und Respekt sind wichtige Eigenschaften eines Kendoka und unseres Trainings. Vor und nach jedem Training, beim Betreten der Übungshalle (Dojo) verbeugen wir uns. In Japan werden allzu verhätschelte Kinder zum Kendo Training geschickt, um Selbstdisziplin, Höflichkeit und Achtung für den Trainingspartner zu lernen.

 

 

            Kendo als Wettkampfsport!

 

Kendo wird mit 120 cm langen Bambusstöcken (Shinai) trainiert. Für uns sind diese Shinai wie Schwerter mit einer scharfen und einer stumpfen Seite. Man kann also nicht beliebig damit schlagen, sondern muss das Shinai so führen, wie man in etwa ein richtiges Schwert benutzen würde.              
Die Regeln sind einfach: Die Angriffsflächen sind der Kopf, die Unterarme, der Rumpf und der Kehlkopf. Alle diese Stellen sind mit einer Rüstung (Bogu) gut verpackt und ernsthafte Verletzungen sehr selten. Über die Treffergültigkeit entscheiden drei Kampfrichter. Die Bedeutung des mentalen Kendo drückt das Sprichwort aus: „Erst gewinnen – dann schlagen.“

 

 

            Die Geschichte des Kendo

 

Der Ursprung des Kendo verliert sich im Dunkel der Geschichte. Seit 720 werden Schwerter in Japan historisch wahrgenommen und erwähnt. Die zahlreichen Kämpfe der Regionalen Machthaber um mehr Land und mehr Einfluss hatte eine Blüte der Kriegskünste zur Folge.  Dazu brauchte es Krieger. Der Samurai entstand.

 

Ab dem 15. Jahrhundert ging der feudale Kriegsspuk zu Ende. Es wurde Zeit, dem gewaltbereiten Samurai andere, neue Aufgaben zuzuweisen. Kalligraphie und Ikebana und sog. „schöne Künste“ sollten den geistigen Verfall der Schwertgötter aufhalten. Seit dem 18. Jahrhundert übte man in Rüstungen – das Shinai ersetzte das Holzschwert. Seit dieser Zeit kann man auch von Kendo sprechen.

 

Nach dem 2. Weltkrieg verbot die US-Regierung alle Kriegskünste in Japan. 1952 konnte jedoch der All Japanische Kendo Verband gegründet werden. Von da an entwickelte sich Kendo in Japan zu einer Massensportart. An Schulen, Universitäten und besonders bei der Polizei wurde Kendo zum Lebensalltag.